Wenn ich mal alt bin...
Schon in meiner Kindheit war ich immer sehr neugierig. Ich liebte es neue Dinge zu entdecken und hatte auch schon immer Spaß am Leben.
Als ich mehr und mehr in mein selbstständiges Leben eintrat, stand ich, wie wohl die meisten von uns, vor immer neuen Herausforderungen. Und diese waren damals nicht immer einfach für mich zu händeln und oftmals manövrierte ich mich von einer großen Herausforderung in die Nächste. Dies war vor allem dem geschuldet, dass ich schon immer versucht habe "meinen Kopf durchzusetzen" (was keineswegs schlecht ist).
Doch wenn es darum ging das Leben zu genießen, dann war ich immer ganz vorn mit dabei. Ich war schon immer sehr reisefreudig und so war ich auch in meiner Zeit als Fernfahrer zusätzlich viel mit dem Pkw auf Tour. Irgendwo war ich immer unterwegs. Sei es zum Wandern in die Berge, auf ein Festival, mal ein Urlaub, oder kreuz und quer durch Deutschland um Familie, Freunde und Bekannte zu besuchen.
Träume und Ziele hatte ich schon immer genügend im Herzen. Und wie oft habe ich gehört, dass ich doch jetzt erstmal Geld verdienen solle. Für meine Träume wäre dann später Zeit. Doch genau mit dieser Aussage konnte ich noch nie etwas anfangen. Denn ich hatte so viele Träume im Kopf die keine Zeit zu warten hatten und haben. Nein! Diese wollen gelebt werden.
Das alte Muster, in welchem die meisten von uns hinein geboren wurden, sagt uns immer, dass wir schön fleißig bis zur Rente arbeiten gehen sollen und dann könne man das Leben in vollen Zügen genießen. Das ist in etwa so, als wenn mir erst am Ende des Tages nach getaner Arbeit erlaubt sei mein Wasser zu trinken. Das ist für meinen Körper nicht gut, und mental erbringt man dann auch keine Höchstleistung. Und der beste Satz von allen, der selbst heute noch ab und an zu vernehmen ist: "Aber deine Rente...".
Die Menschen leben heutzutage dermaßen im Mangel, dass sie die Lösungen gar nicht sehen können. So war auch ich nie faul, habe aber trotz all der Arbeit (die einen Spaß machen kann, wenn man mit dem Herzen entscheidet) das Leben nicht vergessen. Und dies ist schon heute von unschätzbarem Wert für mich, da ich bereits auf eine Fülle von Abenteuern und Herausforderungen zurückblicken kann, die eigentlich schon für mindestens zwei Leben reichen würden.
Das ich diesbezüglich in meinen Augen alles richtig gemacht habe, verstand ich aber erst richtig nach meinem folgenschweren Unfall. Um ein Haar hätte ich mich aus diesem Leben katapultiert und ich durfte mit diesem Erlebnis selber erfahren, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Ich bekam jedoch zum Glück die Chance auf ein neues Leben. Ein Leben, das ich mir mit meinem neu erlangten Bewusstsein vollkommen neu nach meinen Vorstellungen und Wünschen ausrichte.
Niemand von uns weiß wie viel Zeit uns in unserem Leben bleibt. Wie paradox ist es also in der Zukunft zu leben? Ständig wird man in der heutigen Gesellschaft darauf getrimmt vorzusorgen. Sei es durch Sparen, Versicherungen und so weiter. Die sogenannten "Sicherheiten". Immer wieder versucht man uns in den Mangel und somit in die Angst zu treiben. Auch die Ablenkung und unterbewusste Ausrichtung durch Schule, Medien und anderen Institutionen spielt hierbei eine große Rolle. Überall wird heutzutage öffentlich Angst vor der Zukunft geschürt und einem wird gesagt, was angeblich richtig und falsch ist. Und das leider mit Erfolg. Sind doch die meisten Menschen so sehr in ihrem Hamsterrad gefangen, das sie überhaupt nicht erkennen wie das Leben einfach an ihnen vorbei rauscht. Sie merken, dass etwas nicht stimmt, können aber oftmals nicht erkennen woran es genau liegt. Wie in einem Irrgarten auf der Suche nach dem Ausgang in die Freiheit lassen wir uns gerne immer wieder ablenken und laufen stattdessen immer im Kreis. Doch diesen Kreis kann jeder von uns durchbrechen. Und jedem Menschen der gewillt ist dies anzugehen, werde ich gerne helfen um diesen Irrgarten, diesen Teufelskreis zu entfliehen und die ersten Schritte auf seinem ganz eigenen Pfad zu gehen.
Bei vielen kommt die Erkenntnis auch erst mit zunehmenden Alter. Oftmals fallen diese Menschen dann aber in das umgekehrte Beispiel und fangen an in der Vergangenheit zu leben. Daraus resultieren dann Sätze, wie: "Damals war alles besser".
Jeder von uns darf erkennen, dass unsere Zeit immer GENAU JETZT ist. In diesem Moment. Das ist alles was wirklich zählt.
Das ist eben auch der Grund, warum wir unser Denken und Handeln immer unter Kontrolle haben sollten. Wieso? Weil wir genau in dem Moment der Gegenwart unsere weitere Zukunft kreieren. Die Phrase "Jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied" kommt nicht von ungefähr.
Die beste Übung im Hier und Jetzt zu verweilen ist die Meditation oder Rigpa (aus dem Tibetisch-Buddhistischen). Wer anfängt solche Übungen in sein Leben zu integrieren, der wird nicht nur lernen im Hier und Jetzt zu verweilen, sondern darüber hinaus noch viele weitere positive Aspekte dieser Methoden für sich entdecken.
Ein weiterer wichtiger Baustein seine Zukunft positiver auszurichten ist die Dankbarkeit und Demut. Wie oft sind wir dankbar und für was?
Ich habe gelernt für alles dankbar zu sein. Vor allem für all die großen und oftmals schmerzhaften Herausforderungen, welche ich schon gemeistert habe. Fand ich doch darin das größte Wachstum für mich und Wissen, welches ich heute sehr gerne weitergebe.
Um mein Leben wahrhaftig zu leben, schenke ich vor allem meinem eigenen Tode, (dass einzige was wirklich sicher ist), eine sehr große Bedeutung. Im besten Fall gehe ich friedlich und ganz bei mir über die Schwelle. Dafür ist es aber wichtig, dass ich mit mir im Reinen bin. Und genau dies erreicht man, indem man mit dem Herzen voran geht, seine Träume lebt und an den Herausforderungen, die uns immer wieder durch das Leben gestellt werden, wächst.
So viele Menschen sehe ich griesgrämig und krank ihren Lebensabend verbringen und ich weiß heute, dass dies nicht von ungefähr kommt. Diese Menschen sind oft zutiefst unzufrieden mit sich selbst und ihrem Leben und natürlich haben fast immer äußere Umstände daran schuld. Das glauben diese Menschen zumindest. Die Tatsache ist aber, dass es unsere eigenen Unzulänglichkeiten sind, unsere unerledigten Dinge, die verpassten Abenteuer, Chancen und Herausforderungen, der fehlende Mut, welche uns zu solcher Frustration führt und uns krank werden lässt. Oder anders gesagt, diese Menschen haben fast immer für andere gelebt und sich selbst dabei verloren oder aufgegeben.
Ein jeder von uns ist Eigenverantwortlich für sein eigenes Leben (siehe meinen Blogbeitrag "Eigenverantwortung & Selbstbestimmung"). Da darf es keine Rolle spielen, was andere von dem halten was wir denken, wie wir fühlen, wie wir handeln, wovon wir träumen und so weiter. Es ist Dein Leben! Und nur du bestimmst den Weg, so wie jeder andere für sich auch. Hab den Mut deinem Herzen zu folgen, trampel deinen eigenen Pfad und hinterlasse deine eigenen Fußabdrücke. Lass dir dein Leben nicht stehlen und schmeiß es nicht weg.
Wenn ich mal alt bin, ...
...dann möchte ich wissen glücklich gelebt zu haben, meine mir gestellten Herausforderungen gemeistert und immer nach dem besten Wissen und Gewissen, sowie mit dem Herzen gehandelt zu haben. Ich möchte ein Teil dessen gewesen sein, was unsere Mutter Erde und das gesamte Universum etwas heller in Liebe mit all ihren wunderschönen Eigenschaften erstrahlen lässt und dankbar sein für alles Erlernte, was ich mitnehmen werde aus diesem Leben, sowie jeder einzelnen Seele die mir Stütze war, aber selbstverständlich auch derer, welche mir geholfen haben zu lernen und geistig zu wachsen. Und ich weiß, würde ich heute noch aus diesem Leben scheiden müssen, dann würde ich ganz im Reinen mit mir selbst und allem anderen gehen. Und du?
Danke fürs Lesen
Euer Sven
